Mächtige, knorrige Baumriesen säumen auf den letzten 1,1 km den uralten Weg von Bassenheim zum Karmelenberg. Wunderwerke der Natur sind dabei,
Naturdenkmäler, wie es ihresgleichen weit und breit nicht noch einmal gibt. Als "Baumallee" sind sie bei Naturliebhabern zu einem Begriff geworden.
Unzählige Wanderer bewundern Sie im Frühjahr und Sommer, im Herbst und auch im Winter, der hier mehr Frost und Schnee bringt als unten in Bassenheim.
Aber auch die Sonne scheint hier schöner und das Vogelgezwitscher klingt lustiger als anderswo.
Etwa um 1662, als der Reichfreiherr Johann Lothar Waldbott von Bassenheim auf dem Karmelenberg eine Marienkapelle bauen ließ, hat er rund 150 Bäume
pflanzen lassen. Dort, wo der Bassenheimer Wald aufhörte und freies Feld sich bis zum Karmelenberg sich dafür anbot.
Von der damals enstandenen Baumallee sind heute noch 106 vorhanden: 46 Rotbuchen, 37 Stileichen, 16 Winterlinden, eine riesige Sommerlinde
und 6 Rosskastanien. Eine mächtige Linde hat fast einen Umfang von 8 m. Manche Bäume sind sehr eigenwillig gewachsen, alle aber flößen
beim betrachten Ehrfurcht ein. Die Natur hat dafür gesorgt, dass inzwischen auch andere, jüngere Bäume die Baumallee verschönern, so Birken,
Weiden und Eschen.
Die Baumallee ist ihrer Einmaligkeit wegen 1939 als Naturdenkmal unter Schutz gestellt worden. 1977 wurden rund 120 der Veteranen Baumchirurgisch
behandelt, Kronen beschnitten, schwere Äste verankert, angefaultes Holz entfernt. Die Lebensdauer der Bäume sollte verlängert werden.
Heute ist der alte Zustand wieder da. Doch die Ökologen sagen: Natur kommt und vergeht, auch die Bäume sterben.
Neue Bäume werden nachwachsen, so dass die Baumallee erhalten bleibt. Das urwüchsige Naturdenkmal sollte aber nicht mutwillig beschädigt werden,
damit es noch vielen Menschen Freude bereiten kann
Ein künstlerisches Denkmal hat die 2011 verstorbene Künstlerin Eleonora Heine-Jundi in ihrem Buch "Traumgeflüster in einer Allee" unserer Baumallee gesetzt.